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Diese Mappe ist zu beziehen bei der
Rudolf Stibill Gesellschaft e.V.
Am Gerhardshain 44
D-24768 Rendsburg
oder per e-Mail bei
gesellschaft@stibill.de

 
 
 
 Erste öffentliche Besprechung Rudolf Stibills 

Hans von Hellmer über Rudolf Stibill 
    Aus der Tageszeitung "Neue Zeit" Graz, 1945 

Viele sind berufen, wenige aber auserwählt. Zu diesen gehört Rudolf Stibill, ein junger Grazer Dichter, dessen Werk schon heute eine scharf umrissene Persönlichkeit erkennen läßt, welche in allen Zügen jene Erfüllungen verspricht, welche selbst hochgespannte Erwartung mit der Vorstellung echten Dichtertums verbindet.Wenn ich von einer scharf umrissenen Persönlichkeit spreche, schrecke ich fast zurück vor der Abgebrauchtheit des Ausdrucks,der sich mir anbietet. Ich kann aber für dessen Richtigkeit eintreten. Unter
Stibills Gedichten befindet sich kein einziges, dem nachzusagen wäre, ihr Autor ergehe sich darin in lyrischen Unbestimmtheiten, gefalle sich in epigonenhaften Anlehnungen an berühmte Vorbilder oder aber ringe mühselig mit dem Ausdruck in der Art junger Adepten, denen sich erst aus der unbeherrschten Fülle des sprachlichen Ausdrucks, auf dem unsicher tastenden Greifen nach dem erlösenden Wort Form- und Sinn ihrer Gestaltungen ergeben. ... 
...Ihre Äußerungen verbinden höchste Klarheit der Form mit einem erlebnismäßigen Inhalt von schier unbegreiflicher Spannweite! Was zutiefst erfühlt und nach allen Grenzen seiner Möglichkeit hin abgeschritten wird, erfährt in unmerklichem Übergang zur Formwerdung eine imponierend sichere Gestaltung.

Aus "Die köstliche Flamme",1948 (vergriffen)
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Rudolf Stibill, 1978, aus "La ville imaginaire" Verlag Engel und Co.        Letzte öffentliche Besprechung Rudolf Stibills 

  Afred Kolleritsch über Rudolf Stibill 

Im Vorwort der zweiten Auflage der "Vox humana", 1998 

Kein zeitlicher Abschied ist endgültig, solange das Gedächtnis dem Vergessen widerspricht. 1995 starb Rudolf Stibill in Ostenfeld bei Rendsburg in Schleswig-Holstein, seiner zweiten Heimat, der er als Lehrer
einer Waldorfschule tief verbunden war.1955 hat er Graz verlassen. Er war damals der geachtetste junge Schriftsteller der Stadt. Sein erster Gedichtband, "Vox humana", erschienen im Verlag Anton Pustet, war in
fast erschreckender Weise vollendet, das Meisterwerk der Form. ...

...Rudolf Stibill erreicht mit "Vox humana" die Strömungen des Symbolismus und des Expressionismus. Er überwindet, wie der von ihm geschätzte Dichter Julius  Franz Schütz (1889-1961), das Regionale. Stibill erleidet den Auftrag der Dichtung, das Dasein ästetisch zu bewältigen und zu leben. Nach dem Zusammenbruch des Faschismus, dessen schmutzige Spuren in seiner Heimat Stibill in seinen biografischen Schriften aufweist, war die Hinwendung zur Kunst, zum großen Aufbruch der Moderne, gegen den sich der Faschismus gestellt hatte, existentiell notwendig, reinigend. Der Wille zur Kunst versuchte die menschliche Stimme wiederzufinden, das Feld begehbar zu machen für die Auseinandersetzung mit der mörderischen Vergangenheit. Die Schönheit sollte, vorläufig, die Wahrheit sein. ...

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